Klimakatastrophe schon im alten Testament in der Bibel?

Beschreibt Moses in seinem 2. Buch eine Klimakatastrophe vorher nicht gekannten Ausmaßes?

Die im 2.Buch Moses niedergeschriebenen zehn biblischen Plagen bezeichnen eine Reihe von Katastrophen, die nach der biblischen Erzählung etwa im 13. Jahrhundert v. Chr. Ägypten heimsuchten. Historisch ist diese überlieferte Bibelgeschichte aber nicht belegt. So detailiert beschrieben, sollte sie uns aber zum Nachdenken anregen.

2.Buch Mose im Alten Testaments: Nachdem Mose eine Begegnung mit Gott hatte, wurden er und sein Bruder Aaron von diesem zurück nach Ägypten gesandt, um sein Volk aus der Sklaverei zu führen. Der Pharao ließ sie jedoch nicht so einfach ziehen. Jede Weigerung seitens des Pharaos beantwortete Gott mit einer weiteren Plage. Danach zogen die Israeliten durch das geteilte (ausgetrocknete) tote Meer.

Ob dieses Schreckensszenario im Alte Testament eine gravierende Klimakatastrophe beschreibt, die eine ökologische Kettenreaktion auslöste, ist nicht geklärt und war auch lange umstritten. Aber aktuelle Forschungen sehen eine durchaus realistische Möglichkeit, dass zumindest die ersten neun Plagen in genau dieser Reihenfolge aufeinander hätten folgen können.

  1. Die Rotfärbung des Wassers und das Sterben ist wahrscheinlich auf die roten Tiden (Algenart, z. B. der Gattung Alexandrum) zurückzuführen, die zugleich solche Giftmengen produzieren können, dass es zu massivem Fischsterben und Muschelvergiftungen kommt.
  2. Frösche: Der Nil war die Lebensader des ägyptischen Pharaonenreichs. Extreme Hochwasser und Dürreperioden brachten das sensible Ökosystem aber immer wieder aus dem Gleichgewicht, Sinkstoffe aus abessinischen Seen färbten den Nil rot: der Nil wurde zu einem Seuchenherd. Noch heute lassen sich im Nil Mikroorganismen nachweisen, die Fischsterben und Stressreaktionen bei Fröschen auslösen können. Auch ein Vulkanausbruch könnte nicht nur sauren Regen, sondern auch toxische Substanzen nach Ägypten gebracht haben. Die Amphibien flohen in Scharen ans Land, wo sie bald durch Hitze und Austrocknung verendeten.
  3. Stechmücken: Durch das von den Algen ausgelöste Fisch- und Amphibiensterben fand die natürliche Regulation der Stechmückenbrut nicht mehr statt. Demzufolge entwickelten sie sich im Wasser des Nils ungehindert und wurden dann an Land zur Plage.
  4. Stechfliegen (Ungeziefer): Eine der Fliegenarten ist die Hundsfliege und Dasselfliege, die in Schwärmen das ganze Land überfällt.
  5. Viehpest, die durch die Insekten und Entzündungen durch offene Stichwunden übertragen wurden.
  6. Geschwüre (schwarze Blattern): Wie auch die Tiere, waren auch Menschen von dem Insektenbefall betroffen.
  7. Hagel: Vulkanische Tätigkeit bringt Asche und Schwefel mit sich und verändert auch das Wetter-System. Aber auch völlig unabhängig davon kann es heute in Ägypten in den Monaten Januar und Februar zu Hagelschlag kommen. Starke Gewitter mit Hagelstürmen hinterließen eine beeindruckende Schneise der Zerstörung.
  8. Heuschrecken: Heuschrecken waren und sind in den Ländern des Orients keine Seltenheit, zurück blieb nach den Heuschreckenschwärmen nur Ödland. Durch den Tod der Fische und Amphibien konnten auch sie sich ungehindert vermehren.
  9. Finsternis: Die Finsternis wurde durch vulkanische Asche, einen Glutwind oder einen dramatischen Sandsturm hervorgerufen. Auch Heuschreckenschwärme verdunkeln den Himmel.
  10. Erstgeborene: Forscher sahen in der Plage lange ein religiöses Symbol: Die Erstgeburt allen Bösen soll mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden – eine Floskel, die auch im Nilland seit Alters her bekannt war. Mitte der 1990er veröffentlichten der führende Epidemiologe des New York City Department of Health, John S. Marr zusammen mit seinem Fachkollegen Curtis Malloy eine Theorie die den Tod in einer Kombination aus den Essgewohnheiten zu dieser Zeit und giftigen Schimmelpilzen vermutete. Der erstgeborene Sohn bekam immer die erste und größte Mahlzeit vor den anderen Geschwistern, so auch das erstgeborene Tier, das in der Regel das dominanteste war. Durch die vorhergehenden Katastrophen hatte sich ein Schimmelpilz (Aspergillus flavus oder Stachybotrys atra) im durchfeuchteten Getreide, das wegen der Dunkelheit nicht durchtrocknen konnte, vor allem an der Oberfläche der damals in Krügen aufbewahrten Lebensmitteln gebildet, dessen toxische Stoffwechselprodukte, die sog. Makrozyklischen Tricothecene eine tödliche Immunantwort in dem betroffenen Kind oder Tier ausgelöst haben konnten. Da die Israeliten feste Regeln für Nahrungsmittelhygiene und Sicherheit in ihrem Passamahl hatten, dessen wichtigste Teile ein einjähriges Lamm, Kräuter und ungesäuertes Brot beinhalteten, waren sie kaum bis gar nicht von der Vergiftung betroffen.Quelle: Wikipedia

 

 

 

 

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