Folgen der globalen Fleischproduktion

Die weltweite Tierhaltung ist wesentlich umweltschädlicher als der Verkehr auf der ganzen Welt! Zu diesem Schluss kommt die FAO (UN – Welternährungsorganisation) in einer neuen Studie zum Thema Folgen der globalen Fleischproduktion.

Hier einige Fakten aus dem FAO-Bericht:   

  • 70 % des weltweiten Landwirtschaftslandes wird für die Viehhaltung verwendet.
  • 70 % des abgeholzten Amazonaswaldes wird für Viehweiden verwendet – und
    Futtermittelanbau belegt einen Großteil der restlichen 30 %.
  • Die FAO erwartet, dass sich die globale Fleisch- und Milchproduktion in der
    ersten Hälfte dieses Jahrhunderts noch verdoppeln wird.
  • Die Treibhausgasemissionen der Nutztiere sind höher als die des gesamten globalen Verkehrs. Schätzungsweise 18 % der Treibhausgase gehen auf das Konto der weltweiten Tierhaltung!
  • Die Nutztiere verbrauchen rund 8 % des globalen Trinkwassers und sind damit vermutlich auch die größten Wasserverbraucher.

Unsere Ernährungsgewohnheiten haben einen wesentlich größeren Einfluss auf das globale Klima als bisher angenommen. Der wahre Wert der emitierten Treibhausgase dürfte in Wahrheit mindestens doppelt so hoch angesetzt werden. Viele Sachen wurden aber in die Studie nicht mit einbezogen.

  • Fischaufzucht in Aquakulturen – auch das ist ‚tierische Fleischproduktion‘ – hat die FAO in ihre Berechnungen nicht einbezogen.
  • Die Treibhausgase, die bei der Erstellung der Gebäude für die Aufzucht der Tiere entstehen, wurden nicht berücksichtigt.
  • Die Energie, die für die Kühlung und Erhitzung von Fleisch erforderlich ist, war nicht mit einkalkuliert.
  • Die CO2-Effekte der industriellen Produktion von wachstumsfördernden und krankheitshemmenden Medikamenten für die Tierhaltung sind in den 18 Prozent ebenfalls nicht enthalten.
  • Die FAO hat ihre Berechnungen der Fleischproduktion auf der Datenbasis aus dem Jahr 2002 gemacht. Die Zahl der weltweit gezüchteten und geschlachteten Tiere ist inzwischen wesentlich höher anzusetzen als es die FAO angenommen hat.
  • Auch die Emissionen von tierischen Abfällen (Knochen, Gülle usw.) sowie Nebenprodukte (Leder, Federn etc.) sind von der FAO in ihre Berechnungen kaum einbezogen worden.
  • Die Abholzung von Regenwäldern, um Weideland einerseits für die Tierhaltung und andererseits für die Produktion von Viehfutter zu gewinnen, ist teilweise, aber nicht ausreichend berücksichtigt worden.
  • Ein neuer Aspekt dieser Untersuchung ist, die Atmung der Tiere einzubeziehen. Bislang war es üblich, ausschließlich die Veränderung des gespeicherten Kohlenstoffs zu berücksichtigen. Es dürfte aber eine weitaus korrektere Betrachtungsweise sein, auch die Auswirkungen mitzurechnen, dass Milliarden Tiere nur als Nahrungsmittel gezüchtet werden.
  • Methan ist wesentlich klimaschädlicher als CO2 und zwar mit einem Faktor von etwa 25. Zusätzlich wirkt Methan auf das Klima deutlich schneller als CO2. Wie man das exakt zu berechnen hat, darüber streiten die Wissenschaftler. Klar ist nur, dass die FAO diesen Effekt der Methanproduktion unterschätzt hat.

Nimmt man alle Positionen zusammen, die von der FAO nur teilweise zusammengerechnet worden sind, so wird die globale Belastung deutlich über 40% der durch den Menschen verursachten CO2-Emissionen liegen. also mehr als doppelt so hoch ist, als von der FAO bislang angenommen.