Stromerzeugung in der Zukunft

Etwa die Hälfte des CO² Ausstoßes der Industrieländer resultiert aus der Stromerzeugung. Ein Elektroantrieb für das Auto ist deshalb nur ökologisch, wenn auch die Stromerzeugung ökologisch ist. Unsere spezielles Aufgabe sollte es also sein, die verschiedenen Stromerzeugungsverfahren einmal zu überdenken. Unser Planet bekommt in den verschiedensten Bereichen enorme Mengen an Energie zugeführt. Die jährliche Sonneneinstrahlung auf der ganzen Welt entspricht ungefähr dem zehntausend-fachen der weltweit benötigten globalen Energieleistung.

Es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten zu ökologischen Energiegewinnung. Neben der Nutzung der Sonnenenergie gibt es noch jede Menge andere Anwendungsgebiete. Zum Beispiel ist die Nutzung der Windenergie ein schlagkräftiges Thema und bildet ein weiteres Standbein in unserer ökologischen Stromgewinnung. Das ist klar. Aber sie sind natürlich sehr wetterabhängig und liefern die Energie manches Mal nicht zum richtigen Zeitpunkt. Wenn im Sommer über den Tag die Sonne scheint und zu gleich ein laues Lüftchen weht, wird vielleicht genau in diesem Moment nur sehr wenig Energie benötigt? Dabei wird klar, die beiden Energiegewinnungsarten lassen sich nicht steuern. Zu Spitzenlastzeiten werden dann automatisch noch weitere Braunkohle-Kraftwerke zu den bereits produzierenden Kraftwerken mit zu geschaltet. Um auf die Braunkohle- bzw. Atomkraftwerke zu ersetzen, brauchen wir andere Technologien für die Energiegewinnung aber auch sinnvolle Zwischenspeicherungsmöglichkeiten.

Für die direkte Nutzung der Sonnenenergie stehen zwei Verfahren zur Verfügung:
Photovoltaik oder solarthermische Anlagen. Bei den solarthermischen Anlagen wird die Sonne auf einen Punkt konzentriert und dort eine Flüssigkeit zum Verdampfen gebracht. Der Dampf treibt dann eine Turbine an, die dann ihrerseits den Strom produziert. Bei der Photovoltaik wird die Sonnenenergie direkt in Strom umgewandelt. Beide Verfahren eignen sich nur schlecht zur Zwischenspeicherung, nur aufwendig und teuer über Batterien.

Als Alternativen werden nun noch weitere Verfahren zur Stromgewinnung genutzt, wie zum Beispiel die Gezeitenkraftwerke, Wasserkraftwerke und natürlich Erdwärmekopplungsanlagen. Diese Verfahren realisieren nur einen sehr kleinen Bereich der globalen Energiegewinnung. Wasserkraftwerke fungieren teilweise als Zwischenspeicher für Spitzenlastzeiten. In Punkto Zwischenspeicher gibt es aber eine gute Alternative. Durch spezielle Elektrolyse lässt sich in den Wüstenregionen Wasserstoff herstellen. Dieser könnte dann mit Tankschiffen oder Piplines in die Industriestaaten transportiert werden und dort zum richtigen Zeitpunkt wieder in einer Turbine wieder in Strom umgewandelt werden. In Zukunft könnte der Wasserstoff prinzipiell das Erdgas und Öl ersetzen. Aber dazu benötigen wir einen konsequenten Umbau der grundlegenden Marktmechanismen. Aber diese Prinzipien sind über viele Jahrzehnte so gewachsen und in einander verschachtelt, so das wir hier kaum die Möglichkeit haben, diese aufzubrechen.

Machen wir uns nichts vor. Sonnnen- und Windenergie sind nunmal nicht grundlastfähig. Das bedeutet, daß wir zur Grundsicherung des Energiebedarfs immer noch die herkömmlichen Gas-, Kohle oder Atomkraftwerke benötigen. Die Atommeiler werden dann im Rahmen des Atomausstiegs durch effizente Kohlekraftwerke ersetzt. Bis zum Abdecken der gesammten Energieproduktion durch erneuerbare Rohstoffe ist es nunmal noch ein weiter Weg und wird wohl auf Grund des niedrigen Ölpreises noch weiter in die Ferne rücken.