Corona – Analogie der Geschichte

Corona – Sinnbild für den Untergang des kapitalistischen Systems

Wir fangen mal im Urschleim an. Was lernt uns die Geschichte? Eine Gesellschaft kann sich nicht unentwegt weiter entwickeln. Mit zunehmender Spezifizierung einzelner Kasten baut sich eine grundsätzliche Abhängigkeit zwischen den einzelnen Entwicklungssträngen der gesellschaftlichen Grundbausteine auf. Die allererste Spezifikation der Gesellschaft zu Jägern und Sammlern wurde sinnvoll, um einer stetig wachsenden Sippe zu jeder Zeit, auch durch Anlegen von Vorräten, den Magen zu füllen. Damit wurde die erste gesellschaftliche Spezifizierung generiert, die wiederum die gesellschaftliche Entwicklung eine Stufe weiterförderte. Um es einfach zu sagen. Die Männer gingen jagen und die Frauen sammelten Beeren, Obst und später ermöglichte die Aussaat und Ernte des Weizens, die Sesshaftigkeit einer ganz speziellen Wertegemeinschaft auf einem noch relativ einfachen Niveau. Mit wachsender Bevölkerung musste immer mehr Essen vorrätig sein, um auch in den Wintermonaten das Volk immer wieder mit reichlich Nahrung zu versorgen. Diese gesellschaftliche Spezifizierung der Kasten war die Grundsteinlegung der modernen Gesellschaft. Jede Kaste entwickelte sich fortan eigenständig durch eine individuelle Grundausbildung in jedem dieser einzelnen Kasten. Heute würde man dazu Berufsausbildung sagen. Um dem Volk das seit Jahrhunderten aus einem langwierigen Lernprozess und auch das teilweise mit großen Opfern erbrachte Grundwissen der Gesellschaft über Generationen zu erhalten, brachte die Gesellschaft als nächste Ausbaustufe der Spezialisierung die sogenannten Gelehrten hervor. Sie interessierten sich für die Wissenschaft, Natur und das Wetter. Sie sammelten das Wissen und bestimmten fortan über die Zeit der Aussaat und der Ernte.

Die Einführung des Bargeldes revolutionierte in nächster Zeit den Tauschhandel. Mit dem Geld, der daraus erwachsenden Machtstrukturen und des Wissens kristallisierte sich eine Art Führungskaste heraus, die dafür sorgte, dass das gemeine Volk nur noch mit dem Wissen gefüttert wurde, die jeder einzelne für seinen ganz individuellen Lebensbereich oder Arbeitsbereich brauchte. Das ganzheitliche Wissen bedeutete auch die Macht über das gemeine Fußvolk. Die Vervielfältigung des menschlichen und gesellschaftlichen Wissens in Büchern in lateinischer Sprache sorgte noch zusätzlich für die Spaltung der Gesellschaft. Das erste Mal sorgte man gezielt dafür, dass das arme Volk niemals den Wissensstand der herrschenden Kaste erreichen würde. Nur uneigennützigen Menschen wie Martin Luther war es zu verdanken, dass der gemeine Pöbel im damaligen Mittelalter wieder Zugang zu hochwertigem Wissen erhielt. Er generierte die erste Armenschule und sorgte auch später dafür, dass auch die Mädchen am Schulunterricht mit teilnehmen konnten. Luther verfolgte aber auch noch ein weiteres Ziel. Mit den Lehren der Kirche erzielte er bei all den Menschen eine Art Obrigkeitshörigkeit, eine Art Etikette, die die Grundlage des Zusammenlebens der Gesellschaft bildete. Der Glaube an einen Schöpfer begründete Drang des ganzen Volkes nach einer Führerschaft.
Das gemeine Volk hatte tagtäglich mit seinem eigenen Überlebenskampf zu tun und konnte sich schließlich nicht auch noch um seine Landespolitik kümmern. Das überließ das Volk der Führerkaste, die vermehrt immer in ihre eigenen Taschen wirtschafteten. So entschied diese neue Führerschaft über Krieg und Frieden und lenkte fortan die Geschichte jedes einzelnen feudalistisch geprägten Landes. Kein einziger Mensch hinterfragte irgendwann einmal diese Außenpolitik der herrschenden Kaste, zum Beispiel ob ein Krieg vielleicht unnötig war.
Dann kam die erste wirtschaftlich technische (industrielle) Revolution am Ende des achtzehnten Jahrhunderts und das gemeine Fußvolk konnte man nicht mehr mit Unwissenheit abstrafen. Um in der Welt an der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Weiterentwicklung der Länder, den Grundstein für den Aufbau einer neuen kapitalistischen Gesellschaftsordnung zu legen, wurde es unbedingt notwendig wieder das Wissen unter allen Menschen zu verbreiten, um auch noch die letzte Ressource menschlichen Wissens für den daraus resultierenden, sich anbahnenden Konkurrenzkampf zu nutzen. Nun wurde das gemeine Volk immer noch durch die Kirche und ihre Ehrenkodexe am Boden fest arretiert und mit Moses 10 Geboten und Luthers 96 Thesen im Zaum gehalten, doch konnte das tief im Volk schlummernde technische Potential zur technischen Weiterentwicklung der Gesellschaft herangezogen werden. In den Schulen forschten fortan die Lehrer nach verborgenen Potentialen und schickten ihre vermeintlichen Hoffnungsträger nun auch aus dem armen Volk an die Eliteuniversitäten. Außerdem wurde es notwendig, jedem Menschen ein gewisses Grundwissen anzuerziehen, dass für die stetige Weiterentwicklung der Gesellschaft und der Wirtschaft unerlässlich wurde.
Nun erkannten unsere damaligen Eliten, dass mit einer immer intelligenter werdenden Gesellschaft und dem daraus resultierenden breiten Wissensspektrum der soziale Ungehorsam in besonderen Situationen nicht oder nur bedingt unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Die Kirche erreichte nicht mehr alle ihre Jünger in einer, der Wissenschaft immer aufgeschlosseneren Gesellschaft. Viele Menschen des neuen deutschen Mittelstandes wurden zwar noch kirchlich erzogen, zahlten auch noch freiwillig ihre Kirchensteuern. Aber die Sinnhaftigkeit der Kirche wurde schon des Öfteren angezweifelt. Das erste Erwachen begann. Die Eliten brauchten ein neues Instrument, um die neue aufstrebende Mittelschicht in ihrem eigenen Machtstreben im Bann zu halten. Zumindest brauchte die neue Mitte aus z.B. Selbstständigen, Intellektuellen, Ärzten und Bänkern eine gewisse Möglichkeit der gesellschaftlichen Mitbestimmung. Während der gemeine Pöbel nach den Vorgaben der Kirche immer noch durch die Bibel im Schlafzimmertischchen oder durch den Gang zu Sonntagspredigt auf Kurs gehalten werden konnte benötigte die Mittelschicht eine neue Führung inklusive vorgegaukelter Mitbestimmungsrechte. Die Idee einer Fassadendemokratie wurde geboren.