Sibirien – ein Loch im Permafrost

Im nördlichen Sibirien wurden mehrere große Krater im Permafrostboden gefunden. Die russischen Wissenschaftler sind sich sicher, dass die tiefen, kreisrunden Krater bei einer Explosion von Methangas entstanden sind. In dem auch für Sibirien extrem warmen Sommer ist der Permafrostboden vermutlich angetaut und Methangas wurde freigesetzt. Zusammen mit dem Sauerstoff der Atmosphäre enstand das sogenannte Knallgas, wobei es durch Selbstentzündung zu den Explosionen gekommen ist, die diese gigantischen Löcher in den Boden rissen.

Quelle: FAZ

Ein Krater auf der Halbinsel Jamal ist bis unterhalb des Kraterrands mit Wasser gefüllt. Die Luft oberhalb der Wasseroberfläche besteht zu zehn Prozent aus Methan, eine etwa 50000 mal so hohe Konzentration als der normale Methangehalt in der Atmosphäre. Viele der humusreichen Permafrostböden der Arktis enthalten große Mengen dieses einfachen Kohlenwasserstoffmoleküls. Es ist mit Wasser als Methaneis im Permafrost gebunden. Wenn der Permafrost schmilzt, dann zerfallen diese Gashydrate und das Methan entweicht als Gas.

Weil die Durchschnittstemperatur auf der Jamal-Halbinsel im Sommer 2014 wie auch schon im Sommer davor etwa fünf Grad über dem langjährigen Mittel liegt, ist die Permafrostschmelze dort besonders intensiv. Nach dem Zerfall der Hydrate sammelte sich das Methan zunächst in einem Hohlraum im Boden und ist dann plötzlich unter hohem Druck entwichen. Inzwischen sind östlich der Jamal-Halbinsel zwei weitere, ähnliche Krater im Permafrostboden entdeckt worden.

Hier erhält man einen Einblick auf das, was uns bei einer Temperaturerhöhung über zwei Grad Jahresdurchschnittstemperatur auf der Welt in den Permafrostgebieten erwartet – Bombenstimmung. Sollten die Ewigeisgebiete dann alle tauen, kommt es wohl rund um den Globus zu einem katastrophalen Armageddon. Diese Methanexplosionen führen zu verheerenden Waldbränden und die Globaltemperatur erhöht sich wahrscheinlich wiederum um mehrere Grad (geschätzt wird 4-7 Grad). Diese Temperaturerhöhung erwärmt die Ozeane verheerend. In den Meeren tauen dann ebenfalls die Methaneishydrate und das Gas gelangt in die Atmosphäre.

Keine guten Aussichten für unsere Zukunft.