Klima macht Geschichte 1

Schwankungen im  Weltklima und ihr Einfluss auf die Geschichte der Menschheit vor der Zeitrechnung

Extreme Klimaverschiebungen im Laufe der Jahrhunderte nahmen immer wieder Einfluss auf die Entwicklungsgeschichte der Menschheit. Klirrende Kälte und lang andauernde Hitze und Dürreperioden beeinflussten immer wieder die Entwicklung und auch den Untergang großer Weltreiche und Großkulturen.  Zivilisationen stiegen auf oder verschwanden für immer von der Landkarte. In allen Hochkulturen sind Schilderungen extremer Klimaveränderungen tief in ihrer Mythologie verwurzelt. In der Bibel, bei den alten Sumerern bis zu den Kulturen der Maya spielte die Sintflut in den alten Überlieferungen eine wichtige und markante Rolle. Alte Höhlenmalereien in der Sahara, die auf eine Zeit vor über 6000 Jahren datiert werden konnten, zeugen davon dass diese Wüste einstmals eine artenreiche immergrüne Savanne war. Eine Vielzahl  der unterschiedlichsten Tiere und Pflanzenarten sind auf ihnen abgebildet. Zu dieser Zeit waren die Lebensbedingungen für Menschen und Tiere in der Sahara optimal, bis vor etwa 6000 Jahren einschneidende klimatische Veränderungen in Gang gesetzt wurden.

Zu dieser Zeit hat sich die Durchschnittstemperatur auf der Erde in relativ kurzer Zeit um mehr als vier Grad erhöht. Es kam zu eine verheerenden Klettscherschmelze und zwangläufig zum Abtauen großer Eisflächen in der nördlichen Hemisphäre. Dabei stieg der Meeresspiegel um weit über hundert Meter an und bildete die neuen natürlichen Grenzen und das Aussehen der neuen weltumspannenden Landkarte. Viele menschliche Siedlungen lagen auch damals schon am Meer und so wurde die Flut für viele Siedler zum Verhängnis. So verankerte sich der Mythos von der Sintflut auch in den Köpfen der ersten Klimaflüchtlinge. Zur gleichen  Zeit verwandelte die Klimaerwärmung die immergrünen Savannen Afrikas in große lebensunwürdige Wüstengebiete. Seen und Flüsse trockneten aus. Felder konnten nicht mehr bestellt werden. Und so setzte sich auch hier eine Klimaflüchtlingswelle nach Norden in Bewegung. An den Ufern des Nils fanden die Menschen neue Siedlungsgründe. Die jährlichen Überschwemmungen in Nildelta waren Garant für reiche Ernten und Grundlage für darauffolgende Entwicklung von Ägyptens Hochkultur. Ausgeklügelte Bewässerungssysteme und die Erfindung des Flutkalenders waren der Ausgangspunkt für die Entstehung eines gewaltigen Reiches, das bis vor 2000 Jahren bestehen sollte. Im gleichen gemäßigten Klimagürtel entstanden zeitgleich weitere Hochkulturen auf der ganzen Welt, wie die Sumerer, China, aber auch in Amerika die Maya und Olmeken Erst die weitere Ausbreitung der Wüsten in den Norden Afrikas bereitete der ägyptischen Hochkultur den Exodus.

Die weitere Verschiebung der gemäßigten Klimazone in Richtung Norden machte den Weg frei für die Entwicklung weiterer Hochkulturen, wie das römische Reich, die Etrusker, Griechenland und die Minoische Kultur.
Auch der heutige künstlich hervorgerufene Klimawandel wird die gemäßigte Klimazone in den nächsten Jahrzehnten weiter nach Norden verlagern. Deutschland wird in den nächsten Jahren ein mildes Mittelmeerklima erfahren, mit milden Wintern und langen Hitzeperioden im Sommer. Die Wetterkapriolen werden sich zwar noch verstärken.  Aber im Großen und Ganzen bleiben wir, als einer der Verursacher von den direkten Auswirkungen des Klimawandels, erstmal verschont.

Bald werden sich wieder Millionen Menschen auf den Weg machen auf der Suche nach einer menschenwürdigeren Zukunft. Oder sind sie vielleicht schon unterwegs?